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Das richtige Angebot und die Bereitschaft, es zu nutzen

Wie berufliche Integration von ausländischen Fachkräften im ARAL-Autohof in Magdeburg-Rothensee funktioniert: Ankommen, Etablieren, Entwickeln

Eine Frau und ein Mann stehen hinter einem Backautomaten in einer Küche
Kathrin Holland und Herr Karimi in der Bistro-Küche des ARAL-Autohofs in Magdeburg-Rothensee © ARAL-Autohof

Von weitem schon sieht man die blauen Fahnen im Wind flattern. Der ARAL-Autohof in Magdeburg-Rothensee ist mit seinen 63 LKW-Parkplätzen direkt an der A2 für so manche Trucker:innen ein beliebter Ort für den wohlverdienten Feierabend und sogar ein Stück Heimat geworden. Der Wohlfühlfaktor ist Inhaberin Ines Rödiger und Stationsleiterin Kathrin Holland besonders wichtig. So bietet der Autohof neben Kraftstoff, Waschanlage & Co. auch ein Bistro mit 20 Sitzplätzen und täglich wechselndem Angebot an warmen Speisen. „Hier wird noch selbst gekocht und auch nach Wunsch zubereitet. Trucker:innen essen derb! Um ein so breites Dienstleistungsspektrum in bester Qualität 24/7* anbieten zu können bedarf es hoch motivierter und zufriedener Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.“ betont Frau Rödiger und verweist damit auf den Fachkräftemangel auch in ihrer Branche.

Auf Empfehlung wendet sich Ines Rödiger an das WelcomeCenter Sachsen-Anhalt und setzt dabei auf dessen Beratungsangebote für Unternehmen. Marion Hilbert, Regionalberaterin WelcomeCenter in Magdeburg, stellt das komplexe Leistungspaket der Landesinitiative Fachkraft im Fokus vor. Sie führt mit der Unternehmerin ein intensives Gespräch zu Kernfragen wie Arbeitgeberattraktivität, der beruflichen Integration von Zuzugsinteressierten oder den Chancen für die Fachkräftevermittlung auch über die Stellen- und Fachkräftebörse der Landesinitiative Fachkraft im Fokus. „Im Autohof arbeiten bereits ausländische Fachkräfte.“ lobt Frau Rödiger besonders die Zuverlässigkeit dieser. Gemeinsam betrachten die Frauen die Möglichkeiten des Unternehmens für die berufliche Integration von weiteren ausländischen Fachkräften und die Ressourcen, die noch ausgeschöpft werden können.

Herr Karimi ist bereits seit 2015 in Deutschland. Verschiedenen Jobs ist der aus dem Iran stammende, sehr sportliche junge Mann bereits nachgegangen, als er sich Ende 2019 bei der Landesinitiative Fachkraft im Fokus meldet. Fortan begleitet ihn vor allem die Regionalberaterin WelcomeCenter Nataliya Detka. Gemeinsam werden Bewerbungsunterlagen erstellt und eine Bewerbungsstrategie erarbeitet. Obwohl Herr Karimi sehr motiviert ist und allen Empfehlungen offen folgte, machte die gerade beginnende Corona-Pandemie eine Vermittlung in einen attraktiven Job nicht gerade leicht. Umso mehr freute sich Herr Karimi über das Angebot des Aral-Autohofs. Ein Bewerbungsgespräch später ist er bereits angestellt. „Ich bin so froh, dass ich diesen Schritt getan habe. Aus heutiger Sicht ist meine Welt in Ordnung. Ich bin finanziell unabhängig.“ sagt der sprachgewandte und zahlenaffine junge Mittzwanziger sichtlich begeistert. Mit diesem ersten Schritt ist nun plötzlich alles möglich. Herr Karimi kann endlich in Ruhe ankommen, sich etablieren und entwickeln.

Kathrin Holland ist bereits mit diesem ersten Ergebnis aus der Beratung des WelcomeCenter Sachsen-Anhalt vollkommen zufrieden. Auch Ines Rödiger freut sich über die Festanstellung von Herrn Karimi. „Der Autohof ist ein Stück Familie für mich. Da brauche ich ein gutes Händchen bei der Zusammenstellung meines Teams. Hier muss jeder alles machen: Kundenservice, Bistrotätigkeiten, Warensortiment, Sanitärbereiche & Co. Da gehört ein gewisser Grad an Eigenverantwortlichkeit ebenso dazu wie Persönlichkeit. Alle müssen miteinander klarkommen und die Kunden zuvorkommend behandeln. Ein guter Umgang miteinander ist sehr wichtig. Dass Herr Karimi so gut zu uns passt, ist wirklich ein glücklicher Zufall.“ Und dass der Autohof tatsächlich ein Stück Familie ist, sieht man auch daran, dass selbst eine ehemalige Angestellte immer wieder gern vorbeischaut und hier und da mal aushilft.

„An dieser Geschichte ist gut zu erkennen, dass die ganzheitliche Betrachtung aller Gegebenheiten rund um den Fachkräftemangel eines konkreten Unternehmens und der Blick über den Tellerrand sehr wichtig sind. Es braucht aber auch das richtige Angebot und die Bereitschaft, es zu nutzen.“ betont Marion Hilbert und setzt mit einem Schmunzeln nach: „Und manchmal hilft uns auch ein glücklicher Zufall.“

www.tankstelle.de

*Die Abkürzung 24/7 bezeichnet die ständige Verfügbarkeit einer Dienstleistung: 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche.