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Keine Stimme hat mehr Gewicht

Die Denkfabrik zur langen Nacht der Wissenschaften. (Rechte und Quelle: ifak/Schwientek)

Wer neu in einem Unternehmen – oder auch in einem Forschungsinstitut - anfängt, braucht etwas Zeit, um anzukommen und um sich dazugehörig zu fühlen. Transparenz, eine gute Kommunikation als auch eine Willkommenskultur tragen dazu entscheidend bei. All das hat das ifak - Institut für Automation und Kommunikation e. V. im Blick. „Wir hatten dennoch das Gefühl, dass es einen Unterschied zwischen den neuen Kolleg*innen und den alten Hasen gibt. Als wir bei einer Veranstaltung der IHK Magdeburg von Herrn Gottschalk vom Wertenetz© erfahren haben, wussten wir, das ist sinnvoll für uns, um zu erfahren, ob und wie sich unsere Mitarbeiter*innen fühlen“, erklärt Institutsleiter Prof. Dr.-Ing. Ulrich Jumar.

Das mit seinem Trägerverein 1991 gegründete ifak – Institut für Automation und Kommunikation betreibt angewandte Forschung in den Geschäftsfeldern IKT & Automation sowie Messtechnik & Leistungselektronik. Im Unterschied zu vielen anderen forschenden Einrichtungen in Deutschland, die zum überwiegenden Teil mit projektbezogenen Befristungen ihrer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten, sind im ifak auch viele Mitarbeiter*innen sehr langfristig tätig, u.a. 11 Mitarbeiter*innen seit über 25 Jahren. „Damit haben wir ein gewisses Alleinstellungsmerkmal auf dem Forschungsmarkt und schaffen gegenüber unseren Auftraggebern Vertrauen, Sicherheit und Nachhaltigkeit. Gleichzeitig ist es wichtig, durch neue Projekte und neue Mitarbeiter*innen Impulse zu erhalten“, so Prof. Jumar.

Regionalberater André Gottschalk stellt vorab das kostenlose Analyseverfahren den Mitarbeiter*innen vor, beantwortet offene Fragen. „Eine solche Maßnahme offen und transparent im Unternehmen zu kommunizieren, ist schon ein erster entscheidender Schritt. Die Befragung ist anonym und freiwillig. Wer abgeholt wird als Mitarbeiter*in und dadurch Wertschätzung erfährt, erkennt den Sinn der Analyse und nimmt sich gern die wenigen Minuten Zeit“, erklärt André Gottschalk. Im Oktober 2018 erfolgte beim ifak Institut die Befragung, an der mehr als zwei Drittel der Belegschaft teilnehmen.  Das Ergebnis ist positiv, aber auch ein Aha-Effekt. Im Großen und Ganzen sind die Mitarbeiter*innen des ifak - Institut für Automation und Kommunikation zufrieden mit der gelebten Unternehmenskultur. Nur beim Thema Mitbestimmung fühlen sich nicht alle mitgenommen.

„Aufgrund unseres „Bauchgefühls“ wollten wir eine Auswertung nach Institutszugehörigkeit. Es hat sich gezeigt, dass unsere Mitarbeiter*innen ihre Mitbestimmungsmöglichkeiten unterschiedlich je nach Dauer der Institutszugehörigkeit empfinden. Das hat uns verwundert. Daher nehmen wir das ernst“, macht Prof. Dr.-Ing. Ulrich Jumar deutlich. Wer länger im Unternehmen ist, weiß, dass seine Ideen und Meinungen wichtig sind, ob es die Wahl des Institutsleiters durch die Mitgliederversammlung des Trägervereins ist oder die Idee für ein neues Forschungsprojekt. „Scheinbar konnten wir den jüngeren Kolleg*innen noch nicht ausreichend vermitteln, dass ihre Meinung dabei genauso zählt. Keine Stimme hat mehr Gewicht, nur weil jemand länger dabei ist“.  Gemeinsam mit André Gottschalk wird ein Plan für die nächsten Schritte erstellt. Alle Mitarbeiter*innen des Instituts sind darüber informiert. „Ziel ist es nun, Anfang 2019 konkrete Schlussfolgerungen zu treffen, um bis zum Ende des ersten Quartals 2019 entsprechende Maßnahmen zu beschließen“.