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Die Tür bleibt auf

In den letzten Wochen gab es viel zu erledigen für Willkommensbegleiter Felix Rüge (links) und Azad Karjoul (rechts). Nun heißt es abwarten, ob es mit dem Studium klappt (Foto: Fachkraft im Fokus).

„Ich bin so dankbar für die Chancen und die Unterstützung, die man mir bereits gegeben hat. Zum einen, dass ich mit der Elektro Innovations-Team GbR einen so guten und verständnisvollen Arbeitgeber gefunden habe. Zum anderen aber auch über die große und vielseitige Unterstützung von Fachkraft im Fokus. Ob es nun mit dem Studium klappt oder ich hier weiterarbeite, ich habe meinen Weg in Deutschland dank Fachkraft im Fokus gefunden“, schaut Azad Karjoul optimistisch in die Zukunft. Der zielstrebige Syrer plant seinen nächsten Karriereschritt. Azad Karjoul möchte zum Wintersemester 2018/19 sein Masterstudium als Medizintechniker beginnen. Noch vor fast 2 Jahren stand er vor der scheinbar unüberwindbaren Hürde, einen Arbeitsplatz in seiner neuen Heimat Stendal zu finden trotz guter Sprachkenntnisse, einem Studienabschluss und Berufserfahrung.

„Es ist nicht immer einfach, Unternehmen für unsere Zielgruppe zu öffnen. Viele Unternehmen scheuen sich, einen Geflüchteten einzustellen, weil Unsicherheiten bezüglich der rechtlichen und behördlichen Rahmenbedingungen bestehen, aber auch aufgrund soziokultureller Bedenken. Unsere Aufgabe ist es, durch unsere intensive Begleitung, die Unternehmen bei ihren Fragen und Problemen zu unterstützen, ob mit dem neuen Mitarbeiter oder den Behörden. Diese Zusammenarbeit war für die Elektro Innovations-Team GbR entscheidend, Herrn Karjoul eine Chance zu geben“, erklärt Willkommensbegleiter Felix Rüge. Über eine Empfehlung des Innovations- und Gründerzentrum Altmark lernt Felix Rüge das Unternehmen kennen. Zu Beginn gibt es aufgrund möglicher kultureller Unterschiede Unsicherheiten , einen Geflüchteten einzustellen. Felix Rüge nimmt sich die Zeit, die Arbeit der Willkommensbegleitung zu erklären, Bedenken zu lösen und Türen zu öffnen: fünf Termine in zwei Monaten. „Es war vor allem eine Überzeugungsarbeit. Ich musste Vertrauen aufbauen“, erinnert er sich. Die Elektro Innovations-Team GbR gibt Azad Karjoul eine Chance. Im Dezember 2016 erhält der junge Syrer einen Zweijahresvertrag.

Von da an ist Felix Rüge regelmäßig im Unternehmen. „Das ist das besondere an der Willkommensbegleitung. Unsere Arbeit hört nicht auf, wenn unsere Kund*innen einen Arbeitsplatz gefunden haben“, so Felix Rüge. Dasein, wenn sich Probleme im Unternehmen bei der Integration ergeben oder der Geflüchtete Sorgen hat. Entgegen aller anfänglichen Bedenken läuft alles gut. Das Unternehmen ist zufrieden mit seinem neuen Mitarbeiter. Statt Problemen kann Azad Karjoul weiter seine Zukunft planen. Mit der Unterstützung von Regionalberaterin Jana Worreschk absolviert er über das Weiterbildungsförderprogramm des Landes Sachsen-Anhalt WEITERBILDUNG DIREKT erfolgreich den C1-Sprachkurs. „Aufgrund meiner Berufspraxis in Syrien im Bereich Medizintechnik wurde trotz meines tollen Arbeitsplatzes bei der Elektro Innovations-Team GbR der Wunsch in mir immer stärker, noch einmal zu studieren“, so Azad Karjoul. Das Stendaler Unternehmen möchte dem engagierten Syrer keine Steine in den Weg legen: „Bevor wir Herrn Karjoul kennen gelernt haben, hatten wir Bedenken. Nun sind wir traurig, einen guten Mitarbeiter gehen zu lassen. Aber wir wollen uns seinem Karrierewunsch nicht in den Weg stellen. Er kann aber jederzeit zu uns zurückkehren“, lässt ihm Matthias Müller, Gesellschafter der Elektro Innovations-Team GbR das Hintertürchen auf.