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Heimat ist überall, wo ich mich wohl fühle

In der Mittagspause geht Antje Thiemann auch mal gern am Stadtsee in Stendal spazieren (Foto: Fachkraft im Fokus).

Was ist Heimat? Für den einen, ein bestimmter Ort, die Region, in der man aufgewachsen ist. Für Antje Thiemann ist es ein Platz, wo sie Freunde und im besten Fall ihre Familie hat und wo sie sich wohl fühlt. Die 28-jährige ist bereits in der Welt herumgekommen. Nach dem Abitur verwirklicht sie einen lang gehegten Traum und macht sich für einige Monate auf nach Australien. Während ihres Studiums der Erziehungswissenschaften in Münster bekommt sie das Angebot, für ein Praktikum bei der OECD nach Paris zu gehen. „Das war eine großartige Chance und Erfahrung. Ich wollte gern nochmal ins Ausland. Die Arbeit hat Spaß gemacht und aus meinem Praktikum ergab sich eine spätere Anstellung bei der OECD. Hier konnte ich internationale Luft schnuppern und habe viele interessante Menschen kennen gelernt. Paris ist eine wunderschöne Stadt. Mit dem Fahrrad nachts durch das beleuchtete Paris zu fahren, ist einfach wunderbar“.  Über die Weihnachtsfeiertage 2017 fährt Antje Thiemann nach Hause zu ihren Eltern nach Schönhausen in der Altmark. Zu diesem Zeitpunkt schreibt sie an ihrer Masterarbeit und plant die berufliche Zukunft nach dem Studium. Über ihre Eltern erfährt sie vom Rückkehrertag und ergreift ihre Chance. „Ich hätte auch in Paris berufliche Möglichkeiten gehabt. Da ich aufgrund meiner Masterarbeit jedoch zurück nach Deutschland gegangen bin, suchte ich hier nach neuen beruflichen Perspektiven“, so Antje Thiemann. Am Rückkehrertag in Stendal trifft sie auf Jana Worreschk, Regionalberaterin der Landesinitiative Fachkraft im Fokus. „Ihr Anliegen konnte ich nicht gleich beantworten. Sie suchte eine Tätigkeit im Bereich Bildungspolitik und Bildungsforschung. Da musste ich auch erst einmal recherchieren“, erinnert sich Jana Worreschk. Es wird bald darauf ein Termin vereinbart. Im Gespräch gehen die beiden gemeinsam der Frage nach, welche Vorstellungen Antje Thiemann an ihren zukünftigen Job knüpft.

„Frau Worreschk hat mich sehr kompetent beraten und war gut auf mein individuelles Anliegen vorbereitet. Sie hat mir auch nochmal eine andere Sicht ermöglicht. Nach dem Gespräch hat sie mir verschiedene Informationen und Links geschickt sowie ein Stellenangebot. Aufgrund der Stellenbeschreibung hätte ich es selbst aussortiert. Die Formulierungen der Anforderungen schrecken einen manchmal ab. So wäre es in diesem Fall auch gewesen, wenn ich das Stellenangebot gesehen hätte. Ich habe mich dort nicht wiedergefunden. Dank Frau Worreschk habe ich mich beworben“. Die Reaktion von Antje Thiemann auf das Stellenangebot macht deutlich, wie wichtig es für die Unternehmen ist, Stellenanzeigen bewusst zu formulieren. Viele Bewerber*innen finden sich in den Formulierungen und hohen Anforderungen nicht wieder, sodass Unternehmen direkt potentielle Bewerber*innen verlieren, weil diese sich erst gar nicht bewerben. Unsere Regionalberater*innen bieten Unternehmen für die richtige Stellenanzeige Information und hilfreiche Tipps.

Heute ist Antje Thiemann Projektleiterin der Koordinierungsstelle des Landkreis-Projektes "Regionales Übergangsmanagement" in der Hansestadt Stendal. „Der Rückkehrertag ist eine gute Idee für die Region und sinnvoll für Rückkehrer. Hier bekommt man Unternehmen der Region und Programme wie Fachkraft im Fokus zu sehen, von denen man sonst vielleicht gar nicht erfährt. Für mich war Fachkraft im Fokus ein Glücksgriff, um meinen beruflichen Einstieg im Bereich Bildungspolitik in Deutschland zu schaffen“.

Das erste halbe Jahr zurück in der neuen alten Heimat ist vergangen. Vermisst sie den Trubel der Großstadt Paris? „Ich vermisse schon die andere Lebenskultur, abends gemeinsam essen gehen, an der hell erleuchteten Sacré-Coeur im Montmartre bei einem Abendspaziergang vorbei zu schlendern. Aber hier genieße ich diese Weite und die wunderschönen Elbwiesen“. Heimat ist überall, wo man sich wohl fühlt.