Detail

Ihr aktueller Standort

Soziale Arbeit muss sichtbarer werden

Eine Frau sitzt an einem Tresen in einem Café.
Steffi Möhle möchte in ihrer neuen Rolle als Pressesprecherin der sozialen Arbeit eine Stimme geben. (Foto: Susanne Lange, Fachkraft im Fokus)

„Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter leisten eine so wichtige und großartige Arbeit. Leider sprechen darüber zu wenige oder die Öffentlichkeitsarbeit läuft eher nebenbei“, erzählt mir Steffi Möhle bei unserem Interview in einem kleinen Café in der Leipziger Straße in Halle. Die studierte Sozialarbeiterin mit einem zusätzlichen Master in Sozial- und Gesundheitsjournalismus möchte dagegen etwas unternehmen in ihrer neuen Rolle als Pressesprecherin des Malteser Hilfsdienstes in Sachsen-Anhalt.

Seit 1. September dieses Jahres arbeitet sie für den Malteser Hilfsdienst, gibt Interviews, schreibt Pressemitteilungen, ist in den sozialen Medien aktiv und lernt die zahlreichen Projekte der Malteser kennen. Sie ist in ganz Sachsen-Anhalt unterwegs – so wie zu unserem Interviewtermin in Halle. „Wir sind mit einigen Projekten in eine neue Dienststelle in die Leipziger Straße 30 hier in Halle gezogen. Von dort aus werden zukünftig das Integrationslotsenprojekt, die Anlaufstelle für Betroffene von häuslicher Gewalt, das Projekt „Schule, Migration und Teilhabe“ sowie das Frauenprojekt „CariMa“ geplant und umgesetzt. Meine Kolleginnen und Kollegen vor Ort leisten eine tolle Arbeit für Menschen unterschiedlichster Herkunft in den verschiedensten Lebens- und Problemlagen.“ Eine Woche zuvor hat sie ihren ersten Artikel in der Zeitschrift „Sozialcourage“ veröffentlicht. Steffi Möhle ist merklich stolz, als sie mir davon erzählt. Dass sie diesen Job ausüben kann, ist keine Selbstverständlichkeit. Denn sie hat lange mit sich gerungen, wie ihr beruflicher Weg weiter gehen soll. Bei Regionalberaterin Cindy Schellhas findet sie die entscheidenden Antworten.

Nach ersten Berufserfahrungen in der Leitung einer Seniorenbegegnungsstätte und als Koordinatorin von Ehrenamtlichen sowie einem Auslandsaufenthalt hat Steffi Möhle das Gefühl, dass sie sich beruflich neu aufstellen möchte. Sie sucht nach einer Möglichkeit, ihre Leidenschaft für das Fotografieren und Schreiben mit ihrem Studium der Sozialarbeit zu verbinden. An der Hochschule Magdeburg-Stendal findet sie mit dem Studiengang „Sozial- und Gesundheitsjournalismus“ all das vereint. „Zu dieser Zeit habe ich in Dresden gearbeitet und musste mich kurzfristig entscheiden. Die erste Zeit habe ich über Couchsurfing bei einem sehr netten Ehepaar verbracht, bis ich eine eigene Wohnung und einen neuen Job in Magdeburg gefunden habe“. Parallel zum Studium arbeitet sie weiter im sozialen Bereich „auch schon mit ersten Ausflügen in die Öffentlichkeitsarbeit. Aber eben nur so nebenbei“, erinnert sie sich. Mit dem Abschluss in der Tasche stellt sich die junge Magdeburgerin erneut die Frage nach dem beruflichen Fokus. „Suche ich einen Job in der Sozialarbeit mit einem Anteil Öffentlichkeitsarbeit oder wage ich den größeren Sprung in die Öffentlichkeitsarbeit im sozialen Bereich?“. Auf der Firmenkontaktmesse der Hochschule Magdeburg-Stendal sucht sie Rat am Stand von Fachkraft im Fokus.

„Eigentlich hatte Frau Möhle ihre Entscheidung bereits getroffen als sie in das Beratungsgespräch kam. Doch sie war unsicher, glaubte nicht an sich und hatte Angst, diese Entscheidung umzusetzen“, erinnert sich Regionalberaterin Cindy Schellhas. Werde ich den neuen Aufgaben gerecht oder bleibe ich lieber bei dem, von dem ich sicher weiß, dass ich es kann? – sind einige der Fragen, die Steffi Möhle nicht beantworten kann. Außerdem steht das für sie wichtige Bewerbungsgespräch bei den Maltesern an. „Ich hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einige Bewerbungen verschickt und erste Zusagen bekommen. Ich musste eine Entscheidung treffen. Es sollte aber die richtige sein“. Im Gespräch mit der Regionalberaterin dreht sich alles um den Glauben an sich selbst und darum, sich zu fragen, was man möchte und wo die eigenen Stärken liegen. „Frau Schellhas hat sich wunderbar auf mich eingelassen. Sie hat die absolut richtigen Fragen gestellt, die zwar nicht einfach waren, aber auch heute noch lange persönlich nachwirken. Das war für mich das entscheidende Gespräch, mich zu trauen und mich auch langfristig zu hinterfragen, woraus meine Zweifel resultieren und was ich dagegen machen kann".

Mit dem guten Gefühl geht Steffi Möhle in das Bewerbungsgespräch. Sie überzeugt sofort und bekommt schon wenige Stunden danach die Jobzusage. „Auch wenn es ein Sprung ins kalte Wasser war mit all dem Neuen, dass ein neuer Arbeitsplatz mit sich bringt und den neuen Tätigkeiten als Pressesprecherin. Ich bin absolut angekommen. Die Malteser sind mit ihrer Arbeit, ihren vielen tollen Projekten genau die Einrichtung, bei der ich arbeiten will. Ich bringe fachliche Kenntnisse und Erfahrungen aus meinen vorherigen Tätigkeiten im sozialen Bereich mit. Nun kann ich das Engagement und die tolle Arbeit, die hier geleistet wird, nach außen bringen, sodass soziale Arbeit bekannter wird und die Wertschätzung erfährt, die sie verdient hat.“