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Wo sind die Fachkräfte von morgen?

Über 1.200 Besucher*innen nutzten den Rückkkehrertag in Stendal, um sich über Jobperpsektiven in der Region zu informieren (Foto: Fachkraft im Fokus).

Vor allem in Ostdeutschland ist der Fachkräftemangel besonders für die KMUs zu spüren. Hier werden die Imageprobleme mancher Regionen, die niedrigen Löhne in Kombination mit den geburtenschwachen Jahrgängen und vielen Abwanderungen der Vergangenheit deutlich. Trotz interessanter Jobangebote mit guten Rahmenbedingungen bleiben viele Stellen heute unbesetzt. Immer mehr Regionen setzen daher auf das WelcomeCenter Sachsen-Anhalt und Rückkehreraktionen, um dem Fachkräftemangel entgegen zu treten. Über 1.200 Besucher*innen nutzten die Gelegenheit beim Rückkehrertag in Stendal am 27. Dezember 2017, um sich nach neuen beruflichen Perspektiven in der Heimat umzuschauen. Von Elbe bis Saale, Harz bis Fläming fanden am 27. Dezember 2017 an insgesamt 8 Standorten in Sachsen-Anhalt Rückkehrerveranstaltungen statt. Trotz des guten Zuspruchs stellt sich die Frage, ob die Rückehrertage das Problem allein in Sachsen-Anhalt lösen können?

Jeder siebente Erwerbstätige aus Sachsen-Anhalt geht einer Arbeit außerhalb der Landesgrenzen nach. Dies betrifft vor allem Regionen entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze wie der Altmarkkreis Salzwedel mit dem nahen Wolfsburg. Hier sind die Anreize gering, einen Arbeitsplatz zu wechseln. Es macht keinen Unterschied, ob man 30 km innerhalb oder außerhalb Sachsen-Anhalts pendelt. Ein Jobwechsel ist hier eine Frage der Zufriedenheit mit dem aktuellen Job und nicht des Arbeitsortes. Zwischen 2000 und 2012 sind laut Studien des Institutes für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) 14,2 Prozent der Auspendler*innen nach Sachsen-Anhalt aus den alten Bundesländern zurückgekehrt. Da die großen Abwanderungswellen der 2000er vorbei sind und die Rückkehrbereitschaft bei Personen, die länger in den westdeutschen Bundesländern leben, gering ist, bietet diese Zielgruppe für das Fachkräfteproblem nicht das Potential, dem demografischen Wandel entgegen zu treten. Wo finden wir nun unsere Fachkräfte von morgen?

Laut der aktuellen Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes wird sich die Zahl der Erwerbstätigen (20 bis 65 Jahre) in Sachsen-Anhalt in den kommenden Jahren um bis zu 30 % verringern. Um den Fachkräftemangel erfolgreich zu meistern, gilt es verschiedene Lösungswege zu verfolgen. Neben den bereits erfolgreichen Rückkehreraktionen muss verstärkt auf die Migration ausländischer Fachkräfte gesetzt werden. Dies bedeutet eine Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen vor allem auf regionaler und lokaler Ebene als auch eine gesellschaftliche Willkommenskultur. Gleichzeitig müssen die Unternehmen sich den Anforderungen der Arbeitnehmer*innen zum Beispiel nach der Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch flexible Arbeitszeitmodelle oder betriebliches Gesundheitsmanagement stellen, um als attraktiver Arbeitgeber im Wettbewerb Chancen zu haben. Denn ohne Mitarbeiter*innen kein Unternehmerwachstum und keine Investitionen. Infrastruktur, Wohnungsbau und Breitbandausbau können aufgrund fehlender Fachkräfte nicht umgesetzt werden – nicht nur im Hinblick auf die Digitalisierung ein absoluter Wirtschaftsnachteil. In Konsequenz bedeutet dies eine negative Auswirkung auf das Wohlstandsniveau von Mecklenburg-Vorpommern bis Thüringen. Wir müssen handeln, denn Fachkräftemangel ist ein gesamtwirtschaftliches Problem.

Hier setzt die Landesinitiative Fachkraft im Fokus an. Unsere Regionalberater*innen für Unternehmen unterstützen Sie gemeinsam mit dem WelcomeCenter Sachsen-Anhalt bei den Themen Arbeitgeberattraktivität und Familienfreundlichkeit. Nutzen Sie unseren Service, sodass Ihr Unternehmen bereits bei der Stellenanzeige punktet und Sie bei den Rückkehrer*innen Ihre neuen Mitarbeiter*innen finden. Zeigen Sie sich als attraktiver Arbeitgeber, dem Unternehmenskultur wichtig ist. Wir haben Experten an der  Hand, die Ihnen dabei helfen. Unsere Willkommensbegleitung berät Sie gern, wie Sie erfolgreich ausländische Fachkräfte gewinnen können und begleiten Sie bei der Integration.