Erweiterte Arbeitsmarktförderung für Schwerbehinderte

Ihr aktueller Standort

Erweiterte Arbeitsmarktförderung für Schwerbehinderte

Die Aktivitäten zur Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Behinderung in Sachsen-Anhalt werden intensiviert. Arbeitsminister Norbert Bischoff, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesanstalt für Arbeit, Kay Senius, und der Präsident des Landesverwaltungsamtes, Thomas Pleye, unterzeichneten am Montag in Magdeburg eine entsprechende Vereinbarung für ein neues Arbeitsmarktprogramm. Demnach werden künftig auch neue Arbeitsplätze für über 50-jährige behinderte Beschäftigte mit Mitteln der Ausgleichsabgabe gefördert. Das Programm hat eine Laufzeit bis Ende 2020. Bis zu fünf Millionen Euro aus der Ausgleichsabgabe können zum Einsatz kommen.

Die neue Vereinbarung sieht im Kern vor, dass mit Mitteln der Ausgleichsabgabe das Arbeitsförderungsinstrument der Bundesagentur angereichert wird. Arbeitgeber, die besonders betroffene schwerbehinderte Menschen einstellen, können durch die Arbeitsagenturen und Jobcenter Zuschüsse in Höhe von bis zu 70 Prozent des Arbeitsentgeltes bekommen. Zusätzlich übernimmt das Land 20 Prozent des Arbeitsentgelts aus den Mitteln des Programms. Gefördert werden sollen unter anderem auch Menschen, die bisher in Behindertenwerkstätten gearbeitet haben.

Das Vorgängerprogramm – das allein Arbeitsplätze für behinderte Menschen bis 50 Jahre förderte – war Mitte 2013 an den Start gegangen. Die jüngste Statistik von Mitte November besagt, dass 274 Arbeitsplätze mit Mitteln aus der Ausgleichsabgabe mitfinanziert wurden. Dafür sind 3,5 Millionen Euro aufgewendet worden.

Arbeitsminister Norbert Bischoff äußerte sich erfreut über die Fortsetzung und Erweiterung des Arbeitsmarktprogramms für schwerbehinderte Menschen. Bischoff erklärte: „Nicht die Menschen mit Behinderung müssen sich anpassen. Vielmehr muss sich der Arbeitsmarkt öffnen. Zur gesellschaftlichen Teilhabe gehört ein ungehinderter Zugang zum Arbeitsmarkt. Hier ist Luft nach oben. Wir brauchen mehr Unternehmen, die Menschen mit Behinderung eine Chance geben. Jeder Mensch – egal ob behindert oder nicht behindert - hat seine Fähigkeiten und Kompetenzen. Diese gilt es zu nutzen, auch auf dem Arbeitsmarkt.“

Der Chef der Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt, Kay Senius, erklärte: „Auch Menschen mit Schwerbehinderung haben eine Chance auf Arbeit und Teilhabe verdient. Gerade Schwerbehinderte sind motivierte Mitarbeiter, die sich mit voller Kraft für das Unternehmen einsetzen. Schwerbehinderte sind für Arbeitgeber ein wichtiges Fachkräftepotential.“

Der Präsident des Landesverwaltungsamtes, Thomas Pleye, sagte: „Der Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt kann auf das Potential von Menschen mit Behinderung nicht verzichten. Vor allem der Inklusionsgedanke ist dabei von Bedeutung. Es geht darum, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen Menschen sich mit Behinderung entfalten könnten. Das sollte eben nicht nur die Werkstatt für Menschen mit Behinderung sein, sondern der ganz normale Arbeitsplatz“.

In Sachsen-Anhalt waren im Jahr 2013 rund 19.400 Menschen mit Schwerbehinderung beschäftigt. Aktuell sind in den Arbeitsagenturen und Jobcentern Sachsen-Anhalts 4.700 arbeitslose Menschen mit Schwerbehinderung gemeldet.