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So werden Azubis in der Altmark gewonnen

Stendaler Zellstoffproduzent engagiert sich bei Nachwuchsgewinnung

Junge Menschen vor einem Industriegebäude
Auf den unterschiedlichsten Wegen ins Unternehmen gekommen: Azubis von Zellstoff Stendal.

„Wir bilden unsere Fachkräfte gern selbst aus – und zwar in allen Bereichen: In der Produktion, in der Verwaltung und in der Instandhaltung “, sagt Juliane Becker, die selbst ihr duales BWL-Studium bei Zellstoff Stendal absolviert hat. Zunächst im Einkauf tätig, ist sie nun für die Aus- und Weiterbildung verantwortlich. In dem altmärkischen Unternehmen und den beiden Tochterunternehmen sind fast 600 Mitarbeiter*innen beschäftigt, darunter 33 Auszubildende. Doch in den letzten Jahren gibt es deutlich weniger qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber für die Ausbildungsplätze, vor allem für die Sonderberufe in den Bereichen Papiertechnologie und Wasserversorgungstechnik. „Der Anteil der Mädchen, die sich für die technischen Ausbildungsberufe interessieren, ist nach wie vor gering, jedoch ist die Zukunft der Berufe eher in diesem produktiv technischen Bereich zu sehen“, so Becker. FiF-Regionalberaterin Jana Worreschk hörte sich im Unternehmen um, wie sie es schaffen, trotzdem junge Leute für ihre Ausbildungen zu gewinnen.

Die Ausbildungsmessen in der Altmark und die KickStart in Magdeburg sind eine der Aktionen zur Gewinnung von Schulabgänger*innen. Hier berichten  oft die aktuellen Azubis von ihrem Arbeitsalltag  und stehen den potentiellen Neuen für Gespräche zur Verfügung. Momentan entwerfen diese auch einen neuen Messestand mit Slogan und Maskottchen – ganz zielgruppenspezifisch. Daneben haben Mädchen und Jungen bei den Zukunftstagen die Möglichkeit, das Unternehmen und seine Berufsbilder kennen zu lernen. Zusätzlich stellt Juliane Becker regelmäßig in den altmärkischen Schulen die Ausbildungsmöglichkeiten des Werkes vor.

Zellstoff Stendal geht mit dem „Tag der Ausbildung“ im Werk aber auch andere Wege, wenn es um die Rekrutierung von zukünftigen Azubis geht. Hier bietet sich interessierten Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern eine gute Möglichkeit, den zukünftigen Ausbildungsplatz live zu erleben, mit Meistern und Ausbilderinnen ins Gespräch zu kommen und bei verschiedenen Experimenten die Arbeitsprozesse kennen zu lernen. Ein weiteres Highlight in der Ansprache potentieller Bewerber ist sicher das Azubi-Recruiting-Video.

Ein breites Portfolio also, welches natürlich um Ausschreibungen auf diversen Internetplattformen und die Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit ergänzt wird - nur auf Social Media wird verzichtet. Denn: „Am besten funktioniert die Gewinnung von Auszubildenden da, wo man direkt mit ihnen ins Gespräch kommt“ hat Juliane Becker herausgefunden. Vorzugsweise rekrutiert Zellstoff Stendal seine Azubis für die Erstausbildung aus der Region. Auch Studienabbrecher*innen wird eine Chance mit der Perspektive zur Übernahme von Verantwortung im Unternehmen gegeben.

Um den neuen Azubis die Unternehmensphilosophie und -prozesse transparent zu machen, gestaltet Zellstoff Stendal die ersten beiden Wochen der Ausbildung als Einführungswochen. Hier werden die Prozesse in der Zellstofftechnologie in Theorie und Praxis vermittelt, hausinterne Regelungen erklärt und die Grundausstattung an Arbeitskleidung übergeben. In der zweiten Woche  findet das Azubi-Camp statt. Hier treffen die neuen Azubis dann auf das 2. Lehrjahr. Neben externen Schulungen zu interkultureller Kompetenz, Konfliktlösungsverhalten und teambildenden Maßnahmen haben die Azubis hier die Möglichkeit sich kennen zu lernen, Unsicherheiten abzubauen und Fahrgemeinschaften zu bilden. Und der Lohn für diese Kraftaufwendungen? „Ein Großteil der ehemaligen Auszubildenden ist heute noch im Unternehmen tätig und empfiehlt uns als Arbeitgeber“, erklärt Juliane Becker stolz.

Als Unternehmer*in wünschen Sie sich auch solch eine Vielzahl an Möglichkeiten, um Nachwuchs zu gewinnen, können es als kleiner Betrieb aber nicht umsetzen? Unsere Regionalberater*innen helfen auch kleinen Unternehmen, ihre Attraktivität als Unternehmen zu steigern und damit auch als Ausbildungsbetrieb für junge Leute interessant zu werden. Lassen Sie sich beraten!